Bin anscheinend gerade auf dem Blogparaden Trip… nachdem ich gerade heute meine erste Podcast Episode für Kerstin Wemheuers Podcastparade fertiggestellt hatte, stieß ich bei meinen Recherchen schon auf die nächste Parade. Und dieses Thema…ja, da will ich schon die ganze Zeit drüber schreiben.
Es geht um das Thema „Einen Scheiß muss ich – warum man nicht jeden Trend mitmachen muss“, eine Blogparade von Elke Schwan-Köhr von Federführend Media. Und da die Blogparade nur noch bis 14.09. geht, muss ich also schnell sein. Muss ich? Nee, aber ich will! 🙂
Denn dieses „Ich muss“, das schafft enormen Druck und stresst total. Ich weiß das, denn ich war jahrelang so ein „Ich muss“-Sager und auch heute ertappe ich mich oft genug bei dem Gedanken.
Ich muss sichtbar sein.
Du musst nicht unbedingt sichtbar sein, um erfolgreich zu sein. Es kommt ganz darauf an, was Du machen möchtest. Ich habe zum Beispiel jahrelang im Online Business gearbeitet (und das recht erfolgreich), dabei kannte mich als Person kein Schwein. In der Tat war es sogar so, dass man in der Branche, in der ich unterwegs war, besser unsichtbar war. Meine anfängliche Sichtbarkeit hatte mir nur Ärger, Abmahnungen und Stress eingebracht. In der Folge habe ich alles getan, möglichst unsichtbar zu werden. Ja, das gibt’s auch…
Versteh mich nicht falsch, wenn Du Dich irgendwo als Experte präsentieren möchtest, ist Sichtbarkeit schon wichtig – dabei solltest Du allerdings nicht in Kategorien denken sichtbar vs. unsichtbar. Sondern sieh es besser als ein Kontinuum mit unterschiedlichen Abstufungen der Sichtbarkeit. Man kann auch sichtbar sein, ohne täglich ein Facebook Live rauszuhauen und wild auf Twitter oder Instagram rumzuposten.
Sieh es besser so: Ich darf mich zeigen, wenn ich will – oder auch nicht…
Ich muss (Live) Videos machen
Nein, wenn Du nicht willst und Dich absolut nicht wohlfühlst auf Video – dann ist das nicht das richtige Medium für Dich! Auch wenn gerade der Hype auf FB Live geht als DIE Möglichkeit, Reichweite zu erzielen. Wenn jeder das macht, wird das Interesse auch schnell wieder sinken. Ich habe zum Beispiel alle Live-Benachrichtigungen ausgeschaltet a la „XY ist jetzt Live“. Und ich habe mich ewig mit dem Thema Video rumgestresst. Bis ich mir gesagt hab: „Scheiß drauf. Das bist nicht du.“ Nun bekomme ich plötzlich Lust drauf. Auch in Ordnung 🙂 Will sagen: „Ich darf Videos machen – wenn ich Bock drauf hab!“
Ich muss erst einen Kurs in XY belegen, bevor ich das anbieten kann / darf
Das Problem beobachte ich vor allem bei Frauen immer wieder und auch ich nehme mich davon nicht ganz aus. Natürlich braucht es für viele Dinge eine fundierte Ausbildung, aber manchmal ist es einfach nur die Unsicherheit, die uns eine Fortbildung, einen Kurs nach dem anderen machen lässt.
Da hilft es einfach nur, sich zu fragen: Brauche ich das wirklich? Ist es ein Must-Have oder ein Nice-to-Have? Was habe ich bereits an Erfahrungen, die ich einbringen kann? Denn Erfahrungen sind oft viel mehr wert als die x-te Ausbildung auf einem Blatt Papier.
Seitdem ich das mache, buche ich meine Ausbildungen viel gezielter, nehme viel mehr an Input mit, bin wesentlich entspannter und spare auch noch Geld dabei 😉 Noch dazu komme ich schneller ins Handeln!
Ich muss höher / schneller / weiter laufen
Und last but not least ein Beispiel aus dem Laufsport, der bei mir einen sehr hohen Stellenwert einnimmt: Die „Ich Muss“ Gedanken nahmen irgendwann ungewollt Einzug in meinen Trainingsalltag. So dachte ich, ich müsste immer weiter laufen, immer mehr Kilometer und Höhenmeter machen und meldete mich für die abenteuerlichsten Ultratrails an. Bis ich irgendwann merkte, dass ich das nur aus so einem „Ich muss“ Gedanken heraus machte. Genauso beim Gedanken, immer schneller werden oder einer Platzierung hinterherjagen zu müssen. Das ging meistens schief, da es irgendwann in Stress pur ausartete. Meine schönsten, schnellsten und erfolgreichsten Läufe sind die, bei denen mir der Prozess, das Laufen an sich, am wichtigsten ist, bei denen ich Spaß habe und den Lauf genießen kann.
Tu Dinge, weil sie Spaß machen und nicht aus einem Muss-Gefühl heraus!
Ich muss perfekt sein
Yeah. Mein wichtigster Glaubenssatz. 100% perfekt gibt’s aber nicht – wie viele Projekte sind daran schon gescheitert. Seitdem ich mich immer mehr davon befreie, fühle ich mich umso leichter!
Deshalb: Sch… auf Perfektionismus und starte JETZT!
Und ja, dieser Blogpost ist auch alles andere als perfekt…aber sch… drauf 😉 oder, um es mit Großstadtgeflüster zu sagen: „Ich muss gar nix!“
super Artikel!!! und: meine Rede. nix MUSS und alles DARF
🙂
Danke Eva! 🙂
Liebe Martina,
vielen Dank für deinen wunderbaren Beitrag zur Blogparade – und toll, dass du das so kurzfristig noch untergebracht hast!
Genau dieser „ich muss“-Druck ist es ja, der uns oft einen Strich durch die Rechnung macht oder uns den Spaß an einer Sache verdirbt – dein Beispiel mit den Videos kenne ich auch nur zu gut! Ich hab inzwischen Spaß daran, aber nicht, weil ich muss, sondern weil ich will – und dieses kleine Wörtchen macht einen riesigen Unterschied 🙂
Liebe Grüße
Elke
Danke liebe Elke,
ich bin froh, dass ich Deine Blogparade gerade noch rechtzeitig entdeckt hatte und teilnehmen durfte. 🙂
Liebe Grüße
Martina